Angedacht-Text zum Comic-Film OBEN von Ella und Johanna
Die erste Andacht von zwei jungen werdenden Ehrenamtlichen – gehalten auf dem Überlebens-Wochenende für Kinder in der Lydia Gemeinde in Frankfurt - Praunheim Vielleicht kennt ihr das Gefühl, wenn ihr etwas ganz Aufregendes macht, von dem ihr schon ganz lange geträumt habt, dass es ganz schön viel Mut braucht und man sich manchmal nicht traut Träumen alleine nachzugehen. Vor zwei Jahren hatte ich zum Beispiel den Traum Paragleiten zu gehen. Wenn ihr nicht wisst, was das ist, man startet an einem Berg und fliegt mit einem Fallschirm weit über dem Boden. Kurz bevor es dann losging, habe ich wirklich Angst gehabt und ich wusste nicht, ob mich wirklich traue es durchzuziehen, obwohl ich es schon so lange wollte. Aber ich habe mich getraut und letztendlich hatte ich unglaublich viel Spaß und ich würde sogar sagen, dieses Erlebnis war eins der beeindruckendsten in meinem ganzen Leben. Die Paradise Falls (im Comic-Film: OBEN) waren immer Carls und Ellies Traum. Doch nachdem Ellie gestorben ist, hat sich Carl unglaublich alleine gefühlt. Alleine und schuldig, denn sie konnten Ellies Traum nicht gemeinsam leben. Deswegen macht Carl sich auf den Weg zu den Paradise Falls, um Ellie ihren letzten Wunsch zu erfüllen. Denn obwohl sich Carl oft so allein fühlt, ist er das nie. Ellie ist immer bei ihm, tief in seinem Herzen. Und darauf können wir auch vertrauen. Abenteuer können manchmal unheimlich sein, wenn wir sie alleine erleben müssen, aber wir müssen uns nicht fürchten, denn wir wissen, dass wir nie ganz allein sind. Gott ist bei uns, in unseren Herzen und manchmal spüren wir das mehr und manchmal weniger. Das bedeutet, dass wir keine Angst haben müssen. Wir können groß träumen, Abenteuer erleben und darauf vertrauen, dass immer jemand an unserer Seite sein wird. Wir glauben, dass wenn Menschen sterben, ihre Seelen zu Gott kommen und bei Gott geborgen sind. So ist nicht nur Ellie in Carls Herzen, sondern auch Gott. Sie sind immer an Carls Seite und behüten ihn bei jedem Schritt. Ein Vers in der Bibel lautet: „Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“. Gott will nicht, dass wir uns unser Leben lang fürchten und uns nicht trauen, dass zu machen, was uns glücklich macht. Er hat uns Kraft gegeben und zögert nicht, uns immer wieder neue Kraft zu schenken. Und er schenkt uns Liebe, für uns selbst und für andere. ---- Im Film OBEN geht es ja aber auch um noch was anderes. Und zwar um Freundschaft. Manchmal ist es ganz schön schwer Freunde zu finden, vor allem wenn man gar keine sucht wie Carl, weil man sich so einsam fühlt, aber einsam sein ist nicht so ein tolles Gefühl ? Naja, aber sogar Carl hat sich dann doch noch öffnen können. Freundschaften sind einfach was Tolles. Jemand, der einen unterstützt, oder tröstet, wenn mal man traurig ist. Ich war neulich total traurig und hab jemand aus meiner Familie verloren. Dann kamen zwei Freundinnen zu Besuch bei mir, um mich aufzumuntern. Ich hab mich richtig gefreut. ich glaube, alle brauchen so Freunde. Sogar Jesus. Jesus war viel unterwegs. Aber Jesus wollte nicht allein sein. Er wollte Freunde haben, die immer bei ihm sind. Einmal was Jesus am Wasser. Viele Leute waren dort und wollten zu Jesus. Bei einem Boot saßen auch Petrus und Andreas. Sie waren Fischer. Sie waren etwas traurig. Denn in dieser Nacht hatten sie keine Fische gefangen. „Fahrt noch einmal raus auf den See und werft eure Netze aus“, sagte Jesus zu ihnen. Aber es war doch jetzt schon hell und die Fische ließen sich nur im Dunkeln fangen. Trotzdem wollten sie es noch einmal versuchen, im Vertrauen auf das, was Jesus zu ihnen gesagt hatte. Zusammen mit Jesus fuhren sie auf den See und dann warfen sie die Netze aus. Die ganze Nacht hatten die Jünger nichts gefangen, aber auf einmal waren die Netze ganz voll. So viele Fische hatten sie noch nie gefangen. Schnell versuchten sie, das Netz ins Boot zu ziehen. Aber es war zu schwer. „Jakobus, Johannes, kommt und helft uns!“, riefen sie ihren Freunden zu. Zusammen schafften sie es, die vielen Fische ins Boot zu holen. „Das hat Jesus gemacht, dass wir so viel gefangen haben!“, dachte Petrus. „Jesus, du bist so ganz anders als wir! Wir passen gar nicht zu dir. Willst du nicht lieber andere Freunde?“ Aber Jesus wollte keine anderen als Freunde haben. Er liebte Petrus und Andreas und auch Jakobus und Johannes. Auch wenn sie manchmal Fehler machten. „Kommt mit mir. Ihr sollt meine Freunde sein!“, sagte er zu ihnen. Jesus möchte auch dein Freund sein. Er ruft dich zu sich, weil er dich liebt. Petrus sprang sofort auf. Natürlich wollte er Jesus als Freund haben. „Ich komme mit dir!“, rief er. Auch Andreas wollt mitgehen. Und Jakobus. Und Johannes. Sie brachte ihre Boote an Land und dann gingen sie mit Jesus mit. Sie wurden die besten Freunde von Jesus. Ich wünsche euch, dass ihr mit Mut durchs Leben gehen könnt, dass ihr euch nicht verunsichern lasst und nicht zögert, euren Träumen zu folgen, auch wenn der Weg manchmal schwer ist. Ich wünsche euch, dass ihr darauf vertrauen könnt, dass immer jemand bei euch sein wird, denn Gott ist es, auch wenn es manchmal vielleicht nicht so scheint. Ella Föhrenbach und Johanna Wilhelm – Lydia Gemeinde in Frankfurt Hausen/Praunheim